Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums hat für medizinische Laien die Webseiten „Welche Hilfe bietet die Psychoonkologie?„ ins Netz gestellt. Ich finde sie sehr informativ und hilfreich.
Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften haben aufwändig eine Definition von Psychoonkologie, Psychosozialer Onkologie in der „S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten“ erarbeitet. Eine S3 Leitlinie beschreibt sozusagen den „state of the art“ der medizinischen Behandlung und ist quasi bindend für Ärzte, Krankenkassen und andere Entscheidungsträger im Gesundheitswesen.
„Die Psychoonkologie, synonym auch „Psychosoziale Onkologie“, ist ein eigenes Arbeitsgebiet im onkologischen Kontext, das sich mit dem Erleben und Verhalten sowie den sozialen Ressourcen von Krebspatienten im Zusammenhang mit ihrer Krebserkrankung, deren Behandlung sowie damit verbundenen Problemlagen befasst. Aufgabe der Psychoonkologie ist es, die Bedeutung psychologischer und sozialer Faktoren für die Entstehung, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, Nachsorge sowie den gesamten Verlauf einer Tumorerkrankung und deren Wechselwirkungen wissenschaftlich zu untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse in der Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, ambulanten Versorgung und Palliativbetreuung von Patienten nutzbar zu machen und in konkrete Unterstützungs- und Behandlungsangebote umzusetzen. Dabei schließt die Psychoonkologie nicht nur die direkt von der Krankheit betroffenen Personen, sondern auch die Angehörigen und das soziale Umfeld mit ein. Darüber hinaus sind auch die Behandler (Ärzte, Psychotherapeuten, Pflegende (Gesundheits- und Krankenpfleger/- innen) und alle in der Onkologie tätigen Berufsgruppen) wichtige Zielgruppen psychoonkologischer Unterstützung hinsichtlich der Bereitstellung von Fort- und Weiterbildungs- sowie Supervisisionsangebote.“
(zitiert aus der S3 Leitlinie „Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten“, Definition, 3.1 )
Die Definition von Psychoonkologie, Psychosoziale Onkologie ist nachzulesen in der „Kurzversion der S3 Leitlinie“ , die 46 Seiten umfasst.